Großer Garten dresdens in historischen Ansichtskarten

Der Große Garten Dresdens mit seinem Palais im Zentrum ist Dresdens innerstädtische Grüne Lunge. Die im Ursprung barocke Gartenanlage wird seit ihrer Erbauung von den Dresdnern eifrig zum Flanieren genutzt, in jüngster Zeit nicht nur zu Fuß, sondern auch per Rad oder mit Skatern. Zahlreiche Gartenrestaurants laden dabei zum Verweilen ein.

Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt. Link Panoramarundgang mit Start am Palais

Galerie

Die Geschichte des Großen Gartens beginnt im Jahre 1676. Im Zentrum der ursprünglich als riesiges Quadrat mit 1,9 km Kantenlänge geplanten Anlage ließ der Kurprinz und spätere Kurfürst Johann Georg III. ab 1678 nach Entwurf J. G. Starckes das noch heute existierende Palais errichten, der Gründungsbau des Barock in Sachsen. Der Garten selber wurde durch einen Kanal in einen inneren Nutz- und einen äußeren Tiergarten gegliedert. 1683 begann unter J. F. Karcher die Umgestaltung des inneren Gartens im Sinne des französischen Barockgartens (Parterre mit Brunnen- und Statuenschmuck, Heckenbosketts). 1692 erhielt der Garten durch Verkleinerung die Grundform eines gestreckten Kreuzes. Gleichzeitig wurden um das Palais acht flankierende Pavillons errichtet. Von 1709 bis 1715 wurde das Parterre erneut umgestaltet und der Palaisteich angelegt. 1719 war der Große Garten einer der Schauplätze der Kurprinzenhochzeit und wurde u.a. mit dem noch existierenden Gartentheater ausgestattet. Die äußeren Gartenbereiche dienten der Fasanenzucht. Um 1730 wurde im Palais die Sammlung antiker Statuen untergebracht, 161 "moderne" Marmorstatuen hingegen im Freien aufgestellt. Diese fielen 1760 der auf Befehl Friedrichs II. durchgeführten Verwüstung ebenso zum Opfer wie große Teile des Baumbestands. Nach dem Ende des Siebenjährigens Krieges 1763 wurde der Große Garten lediglich notdürftig instand gesetzt. Während der Schlacht von Dresden am 27. August 1813 wurde die Anlage erneut verwüstet, ab dem Folgejahr dem Publikum zugänglich gemacht und im Sinne des zeitgenössischen Landschaftsgartens mit geschwungener Wegeführung und inszenierten Durchblicken umgestaltet. Geschickt wurden dabei zahlreiche Elemente des Barockgartens integriert. Weitere Umgestaltungen zu einer Erholungsanlage (u.a. Hinzunahme der Zwickelflächen in den Diagonalachsen, Anlage und Vergrößerung des Carolasees) wurden ab 1873 unter J. C. F. Bouché vorgenommen. 1945 wurde auch der Große Garten schwer beschädigt. Alle Gebäude brannten aus, zahlreiche Ruinen wurden später abgerissen. Die Umgestaltung zu einem "Kulturpark" (ab 1950) schuf beliebte Freizeiteinrichtungen wie die Parkeisenbahn und die Freilichtbühne "Junge Garde". Nach 1990 fanden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten nach denkmalpflegerischen Gesichtpunkten statt. Die westlichen Torhäuser wurden wiederaufgebaut. Noch immer der Wiederherstellung harren jedoch der Festsaal des bereits zu DDR-Zeiten gesicherten Palais sowie drei der acht flankierenden Pavillons. Dennoch sind an der heutigen Anlage in beeindruckender Weise Gestaltungselemente aus fast 350 Jahren Gartengeschichte ablesbar.