Die Innenräume des Dresdner Residenzschlosses in hist. Ansichtskarten

Im Folgenden wird eine Auswahl historischer Ansichtskarten mit Darstellungen einiger Innenräume des Dresdner Residenzschlosses in ihrem Erscheinungsbild vor 1945 präsentiert. Sie stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.

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Aufgrund seiner Bedeutung als Residenz der Markgrafen von Meißen bzw. der Herzöge, seit 1547 Kurfürsten und schließlich seit 1806 Könige von Sachsen besaß das Dresdner Schloss immer künstlerisch mit höchstem Anspruch gestaltete Innenräume. Die oftmaligen umfangreichen Um- und Neubauten wie der Wunsch nach standesgemäßen, jeweils modernen Wohn- und Repräsentationsräumen hatten jedoch zur Folge, dass nur wenige der 1945 weitgehend zerstörten Raumgestaltungen auf die Zeit vor dem letzten großen Schlossumbau 1889ff. zurückgingen. Hierzu zählten vor allem einige der während der Regierungszeit Augusts des Starken eingerichteten hochbarocken Repräsentationsräume: einerseits die zur Kurprinzenhochzeit 1719 fertiggestellte Folge der Paradezimmer im 2. Obergeschoss, von denen bis 1945 noch vier Räume erhalten geblieben waren (Turmzimmer, Eckparadesaal, Audienzzimmer, Schlafzimmer). Aufgrund des geborgenen Inventars ist die Wiederherstellung der Paraderäume möglich und soll bis 2019 zum großen Teil umgesetzt werden. Zum anderen ist natürlich die Ende der 1720er Jahre eingerichtete Schatzkammer "Grünes Gewölbe" zu nennen, ein bis zum Zweiten Weltkrieg weitgehender unveränderter Höhepunkt der europäischen Innenarchitektur des Barock. Fünf Räume überstanden die Luftangriffe vom Februar 1945 fast unversehrt, und so konnte nach der Rekonstruktion der drei zerstörten hofseitigen Räume das Grüne Gewölbe bereits im Jahr 2006 wiedereröffnet werden. Das Anwachsen der Herrscherfamilie unter den Nachfolgern Augusts des Starken führte zu zahlreichen Umbauten, die v.a. in den 1760er Jahren fast das gesamte Schlossinnere mit Ausnahme der Paraderäume und des Grünen Gewölbes umfassten. Fast alle diese qualitativ äußerst hochstehenden Raumgestaltungen des Rokoko fielen jedoch erneuten Umbauten der ersten Hälfte des 19. Jh. zum Opfer, die ihrerseits bis zum Ende des Jahrhunderts großenteils weiteren Neugestaltungen weichen mussten. So war die reiche Baugeschichte des Dresdner Residenzschlosses in den Jahren vor 1945 im Inneren kaum ablesbar. Beim Luftangriff vom 13. Februar 1945 brannte das Residenzschloss mit Ausnahme der genannten straßenseitigen Räume des Grünen Gewölbes, deren Feuerschutzmaßnahmen aus dem 18. Jh. sich bewährt hatten, vollständig zerstört. Mit dem 1985 begonnenen Wiederaufbau als Museum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ist auch die Wiederherstellung zahlreicher Räume in ihrem historischen Erscheinungsbild verbunden. Der Großteil der Innenräume soll jedoch den Anforderungen des heutigen Museumsbetriebs genügen und wird modern gestaltet.