Der aktuelle Standort befindet sich zwischen Schloss und Stadt Frauenstein. Die Achse des Weges führt vom Marktplatz geradewegs und mit fast gleichmäßiger Steigung zum oberen Schlosshof, wobei etwa 10 Meter Höhenunterschied überwunden werden. Am Ende des Marktplatzes befand sich nach alten Plänen das erste Schlosstor, das baulich wohl den übrigen Stadttoren entsprach. Rechts vom Durchgang zum Marktplatz ist noch ein Stück der alten Stadtmauer erkennbar, die 1512 fertig gestellt wurde. Allerdings scheint die Frauensteiner Stadtmauer mit 3 bis 5 Metern Höhe kaum als echte Wehrmauer gedient zu haben. Selbst auf älteren Abbildungen sind keine Schießscharten erkennbar. Der Weg zum zweiten Torhaus vor dem Schloss wurde parallel zum Weg linker Hand durch eine Mauer begleitet, die die Verbindung von Stadtmauer und zweitem Schlosstor herstellte. Der einst ummauerte Hang zwischen Stadt und Schloss könnte einst möglicherweise ein Tiergarten gewesen sein. Rechts vom Weg war ein großer Wirtschaftshof, der möglicherweise mit einem bereits 1445 erwähnten Vorwerk mit Viehhof identisch ist. Das zweite Torhaus hatte sicherlich einen Vorläuferbau an ähnlichem Standort. Aber auch das heutige Schlosstor scheint aus zwei Bauphasen zu stammen: Einem um 1585 errichteten Bau wurde nach 1728 ein zweites Obergeschoss aufgesetzt. Das heute hofseitig zugesetzte rechte Tor führte einst vom unteren zum oberen Wirtschaftshof, der bis zur Schildmauer der Burg reichte. Das linke Tor erschließt hingegen den Hof des Schlosses. Dieses ist links hinter dem Torhaus zu erkennen. Bis zum Brand 1728 war das Dach durch die für die deutsche Renaissance so typischen Ziergiebel geschmückt. Nach 1800 brach man im Bereich des Schlosses und der Wirtschaftshöfe bis auf das Torhaus und das Schloss alle ältere Bebauung ab und errichtete stattdessen zwei Remisen, eine rechts am Torhaus und eine im oberen Schlosshof. Im Bereich des unteren Wirtschaftshofes errichtete man dann um 1900 das jetzige Wohngebäude, das künftig saniert werden soll.
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