Stadtkirche Frauenstein / Orgel - 2016

Stadtkirche Frauenstein / Orgel - 2016

Der heutige Kirchenbau auf dem Marktplatz ist bereits der vierte Bau an diesem Standort. Vom ersten Kirchenbau stammt noch ein Stein mit der Jahreszahl von 1491 am Außenbau. Bereits 1534 fiel diese Kirche einem ersten Stadtbrand zum Opfer. Erste Nachrichten über eine Orgel stammen von 1584, als Bartolomäus Zencker aus Eilenburg eine Orgel schuf, die 1678/79 durch den Dresdner Christian Gräbner repariert wurde. Am 16. Januar 1683 wurde der im nahen Kleinbobritzsch geborene Gottfried Silbermann in der Kirche getauft. 1686 zog die Familie nach Frauenstein, wo Gottfried die Schule besuchte. 1711 schuf er für die Stadtkirche seiner Heimatstadt eine Orgel mit 15 Registern, sein erstes in Sachsen errichtetes Instrument überhaupt. Zur Ehre Gottes und aus Heimatliebe verzichtete er auf seinen Lohn, lediglich die Materialkosten und der Lohn für die Gehilfen mussten durch die Stadt aufgebracht werden. Dem Stadtbrand von 1728 fiel mit der Stadtkirche auch die Orgel zum Opfer. Auch für den Neubau schuf Silbermann bis 1738 ein Orgelwerk, das mit 20 Registern etwas größer als seine Vorgänger war und der Orgel zu Reinhardtsgrimma ähnlich gewesen sein soll. Auch dieses Instrument ging bei einem großen Stadtbrand im Jahre 1869 unter. Die Orgelbank konnte vom Organisten der Kirche gerettet werden und befindet sich heute im Gottfried-Silbermann-Museum. Die heutige Stadtkirche erhielt 1873 durch Richard Kreutzbach aus Borna bei Leipzig das weitgehend erhaltene Instrument. Richards Vater Urban Kreutzbach stammte ursprünglich aus Kopenhagen und gründete 1822 die später renommierte Orgelbaufirma, die bis zum Ende ihres Bestehens nach 1918 etwa 200 Orgeln schuf. Die Frauensteiner Orgel verfügt über zwei Manuale und 30 Register und ist dem hochromantischen Klangideal verpflichtet. In den Jahren 2007-2008 wurde das Instrument durch die Orgelbaufirma Eula aus Bautzen denkmalgerecht restauriert. Bis heute sind noch etwa 90 % der Pfeifen Kreutzbachs erhalten, womit die Orgel zu den bedeutenden Zeugnissen des romantischen Orgelbaus in Sachsen gezählt werden muss. Regelmäßig erklingt sie in Gottesdiensten und Konzerten. Das Orgelgehäuse ist ein spätes Beispiel der Dresdner Neorenaissance. Der Entwurf stammt vermutlich von Landbaumeister Karl Moritz Haenel, der auch die Pläne für Kirchenschiff und Turm entwarf. Er war in Dresden an der Bauausführung der Sempergalerie beteiligt, zudem am Bau des zweiten Semperschen Opernhauses. 1854-57 schuf er den Turm der Dresdner Dreikönigskirche, von 1872 bis 1876 baute er schließlich das dortige Johanneum im Stil der Neorenaissance um. Zu seiner Zeit zählte er zweifellos zu den besten Architekten Sachsens, was sowohl den Anspruch der Frauensteiner an ihr neues Gotteshaus als auch ihre finanziellen Fähigkeiten eindrucksvoll verdeutlicht. Die Ausführung des Baues leiteten der Amtsmauerermeister Lommatzsch und der Frauensteiner Amtszimmermeister Karl Louis Hermann. Die im Kirchenschiff aufgestellte Glocke weist darauf hin, dass in naher Zukunft Turm und Geläut der Kirche saniert werden müssen. Spenden sind hierzu herzlich willkommen. Als Literaturquelle zu den Texten der Stadtkirche Frauenstein dienten die Homepage der Stadt Frauenstein (www.frauenstein-erzgebirge.de) sowie zur Orgel die Homepage der Firma Eule Orgelbau Bautzen.

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