05.07.2016

Dinglingerhaus am Jüdenhof kurz vor Fertigstellung!

Dinglingerhaus am Jüdenhof / Dresden

Dinglingerhaus am Jüdenhof / Dresden

Frieseneck in der Landhausstraße / Dresden

Frieseneck in der Landhausstraße / Dresden

Dinglingerhaus vom Dresdner Neumarkt gesehen

Dinglingerhaus vom Dresdner Neumarkt gesehen

Mit den folgenden Bildern möchten wir ein kurzen Zwischenstand der Arbeiten vor allem am Dinglingerhaus kurz vor Fertigstellung geben. In der zweiten Julihälfte ist dann der nächste Bauticker vorgesehen, wo die Arbeiten am Dinglingerhaus dann sicherlich weitestgehend fertiggestellt sind. Da die Farbanstriche der historischen Fassaden zum Judenhof ebenso kurz vor Fertigstellung sind, noch einige Worte hierzu, die die Schwierigkeiten verdeutlichen mögen. Die vier Einzelfassaden zeigen links und rechts je ein barockes Haus und in der Mitte zwei Fassaden aus der Renaissance. Allerdings ist dieser Zustand so erst um 1900 entstanden. Vorher standen in der Mitte zwei unterschiedliche, eher barocke Fassaden mit Erker, die aus Renaissancehäusern hervor gegangen sind. Diese wurden nach 1860 zu einem Haus vereint, die Stockwerke in ihrer Höhe angeglichen und die Erker beseitigt. Dabei kopierte man die vorgefunden Renaissancegewände. Das heißt, im Laufe der Geschichte existierten unterschiedliche Fassadenarchitekturen mit sicherlich unterschiedlicher Farbfassungen. Direkte Quellen zur Farbigkeit der beiden Häuser gab es ebenso wenig wie zum Dinglingerhaus oder zur Barockfassade links. Hier war nun das Stadtplanungsamt mit seinen Kräften im Verbund mit Fachleuten der Denkmalpflege gefragt, die in vielen Variantenuntersuchungen sich an eine in sich stimmige Fassadenfarbigkeit heranarbeiteten. Für das Dinglingerhaus wählte man einen Gelbton in zwei Helligkeitsstufen, wie er in Dresden vor allem besondere Gebäude zierte. Für das Barockhaus links wurde ein Roséfarbton ausgewählt, wie er ebenfalls typisch im Barock war. In der Mitte sollte die Fassade beruhigt werden und man entschied sich für einen Grauton, wie er in der Renaissance durchaus üblich war. Dresden, Fassaden am Jüdenhof
Um zu zeigen, dass es sich ursprünglich um zwei Fassaden handelte, kamen zwei Helligkeitswerte zum Einsatz. Bei den Stein- und Stuckarbeiten ist es ebenso, dass die Fertigung über eine aufwendige Modellentwicklung hin zum fertigen Werk führt, welches von Fachleuten der Denkmalpflege im Auftrag der Stadt betreut wird. Diesen aufwendigen Prozess mitzugehen, ist wiederum die freiwillige Entscheidung der Investoren. Wie man sieht, ist das Bauen am Neumarkt in keiner Weise mit einem üblichen Neubau zu vergleichen. Hinzu kommt, dass es vor dem Gesetz Neubauten sind, die den entsprechenden Vorschriften genügen müssen.
Dinglingerhaus am Jüdenhof Dresden
Wenn man all diese Mühen der am Bau beteiligten betrachtet, schmerzt es, wenn einige Zeitgenossen meinen, völlig unreflektiert von einem gewissen Disneyland zu schwadronieren, ohne von den Prozessen und Begrifflichkeiten die geringste Ahnung und das geringste Wissen zu haben. Selbst dem Argument der Kulissenarchitektur kann nicht gefolgt werden, finden sich doch heute wieder die selben Nutzungen, wie sie auch die Vorderhäuser vor 1945 weitgehend hatten, wenn auch mit andern, heutigen Ansprüchen (Gastronomie, Geschäfte, Hotels, Wohnungen und im geringen Umfung Büros). Zudem entstehen neben den Leitbauten und Fassaden auch moderne Architekturen, die in aufwendigen Wettbewerbsverfahren entwickelt werden. Insofern stellt der Neumarkt eine in unserer Zeit einmalige Art der Stadtreparatur dar, den noch vor 15 Jahren prägten Parkflächen, Ödland und Baracken das nach 1945 weitestgehend abgeräumte Areal.

Link zum Panoramarundgang Jüdenhof 2030

Link zum Artikel über das Dinglingerhaus am JüdenhofDinglingerhaus am Jüdenhof in DresdenDinglingerhaus, ObergeschosseDinglingerhaus am JüdenhofSchrägansicht des DinglingerhausesDresden, Erker Triersches HausStand der Arbeiten am Trierschen Haus, Link zum Panorama 2030

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