11.12.2016

Galerie mit Panoramabildern des Großen Gartens online!

Dresden, Palais im Großen Garten

Palais im Großen Garten Dresden

Planare Abbilder von 40 der derzeit 41 Panoramen finden Sie ab sofort in der Galerie. Die starken Verzerrungen am oberen (Zenit) und unteren (Nadir) Bildrand erklären sich aus der notwendigen Entzerrung auf die volle Breite des Bildes. Relativ unverfälscht abgebildet wird nur der Bereich in der Nähe der Horizontlinie.

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Das Palais im Großen Garten wurde seit 1678 nach Plänen von Johann Georg Starcke errichtet. Es ist der bedeutendste Barockbau des 17. Jh. in Sachsen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Deutschland in weiten Teilen verwüstet, die Wirtschaft lag darnieder, die Bevölkerung war erheblich reduziert. Sachsen zählte zu den Ländern, die sich relativ schnell erholten. Durch dem weitgereisten Militär und Architekten Wolf Caspar von Klengel (1630-1691) als Oberlandbaumeister wurde unter Kurfürst Johann Georg II. der Barock in Dresden eingeführt. Von ihm stammen die Schlosskapelle in Moritzburg (1661-1672) und der Dresdner Schlossturm in seinen oberen Teilen (1674). Nicht erhalten haben sich sein Opernhaus (1664-1667) sowie das Reit- und Schießhaus (1677/78) westlich des Residenzschlosses. Ein weiterer markanter Bau aus der Zeit war das Lusthaus im Italienischen, später Türkischen Garten (1672-1678) von Johann Georg Starcke. Das Palais im Großen Garten ist zwar der erste überregional bedeutende Barockbau in Sachsen, aber wie dargelegt keineswegs aus dem Nichts entstanden, sondern hatte erhebliche Vorläufer in Dresden und Umgebung. Zu diesen kamen weitere Vorbilder in den erheblich weiter entwickelten Kunstzentren Europas hinzu, etwa die französische Schlossbaukunst sowie der Palastbau Norditaliens. Dresden, Palaisteich im Großen GartenPalais im Großen Garten mit Palaisteich, Panorama 2014 

Der Grundriss des Palais ist in H-Form gestaltet. Im "Quersteg" befindet sich die über die Portale in der W- und O-Fassade zugängliche große Halle, über die die beiden Säle in den Querfügeln erreichbar waren. Während die Halle selbst nur zurückhaltend stuckiert ist, sind die beiden angeschlossenen Säle deutlich reicher ausgeschmückt. In den Gewölbezwickeln der drei Räume befanden sich einst Fresken, von denen sich aber nur zwei Beispiele erhielten. In den Ecken der Querflügel befinden sich jeweils quadratische Räume untergeordneter Bedeutung, deren ursprüngliche Ausgestaltung unbekannt ist. Die Räume des Erdgeschosses dienten bei Festveranstaltungen vermutlich als kühler Rückzugsort oder zur Tafel des niederen Adels, während die höhere Hofgesellschaft in der Beletage Platz nahm. Nach italienischen Vorbildern waren alle Räume des Erdgeschosses auch direkt von außen zugänglich.Dresden, Großer Garten am PalaisteichBarocke Ziervase aus dem ehem. Brühlschen Garten in der Friedrichstadt am Palaisteich im Großen Garten, Panorama 2014 

Die Beletage des lediglich für Feste des Hofes errichteten Baus war im 18. Jh. lediglich über die Freitreppen an der Ost- und Westseite zugänglich. Im Inneren existierte als Verbindung zwischen Erd- und Obergeschoss lediglich in eine enge Wendeltreppe für die Dienerschaft. Über der Mittelhalle des EG befindet sich im Obergeschoss der über zwei Etagen reichende Festsaal. Nach Norden und Süden schließt sich hinter offenen Bogenstellungen je ein eingeschossiger Seitenraum an. In den Ecken der Querflügel finden sich dann wieder die quadratischen Eckräume des Erdgeschosses. Der Aufwand der Gestaltung nahm von den Eckräumen zum Festsaal in der Mitte hin deutlich zu. Während die nur spärlich dokumentierten Eckräume zumindest Stuck an der Decke und je ein kleineres Deckengemälde besaßen, waren die beiden Anschlussräume an den Festsaal auch an den Wänden stuckiert. Als weitere Steigerung besaß der Mittelsaal farbige Säulen und Wandhintergründe. An der Decke dienten Goldhintergründe zur Hervorhebung der bedeutenden Gemälde Samuel Bottschildts. Leider ist die Ausgestaltung dieser Räume bis auf geringe Reste 1945 zerstört worden. In den vergangenen Jahren wurden erste Probeachsen für eine künftige Rekonstruktion des Festsaals angelegt. Ansonsten ist der Raum im Rohbau schon heute für vielfältige Veranstaltungen nutzbar. Siehe hierzu die Webseite von Schlösserland Sachsen / Großer Garten oder die Webseite des Fördervereins Palais Großer Garten.Dresden, Palais im Großen GartenPalais im Großen Garten, Fassade zum Palaisteich, Panorama 2014

 

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