28.01.2017

Panoramen von Altstadt & Burgberg in Meißen

Die Altstadt und der Burgberg in Meißen mit seinem Dom und der Albrechtsburg wurden mit mehreren Panoramen als Ausflugsziel hinzugefügt.

Link zum Startpanorama auf dem Domplatz

Etwas zur Geschichte Meißens, der Wiege des Freistaates Sachsen:

Die Burg Meißen wurde 929 durch den deutschen König Heinrich I. inmitten des Landes der Sorben gegründet. Für die nächsten 200 Jahre war Meißen ein Vorposten mit einer deutschen Besatzung, dem Sitz der Meißner Markgrafen, des Bischofs und eines Burggrafen. Der Burggraf hatte seinen Sitz am Eingang des dreieckigen Burgareals, der Markgraf besetzte die Nordostspitze (heute Albrechtsburg) und der Bischof die Südostspitze (heute Amtsgericht). In der Mitte befand sich der gegenüber dem heutigen Gebäude kleinere romanische Dom, dessen Fundamente ergraben werden konnten. Unterhalb des Burgbergs erstreckte sich zur Elbe hin die Wasserburg. Auf der Anhöhe von St. Afra entstand später ein Kloster, in der Umgebung ließen sich Adlige mit ihren Freihöfen nieder. Im Umfeld des heutigen Theaters siedelten sich erste Kaufleute an. Von einer Stadt kann man aber wohl erst Mitte des 12. Jahrhunderts sprechen, als sich mehr und mehr deutsche Siedler aus dem Westen des Reiches in der bis dahin nur dünn besiedelten Mark Meißen niederließen. Aus dieser alten Zeit finden sich heute allenfalls noch alte Kellergewölbe oder Fundamente.Meißen, DomplatzMeißen, Domplatz mit Albrechtsburg und Domtürmen; Fotografie A. Hummel 2016

Reich vertreten ist indessen der Baustil der Gotik. Allen voran ist hier der Dom zu nennen, der ab 1260 neu gebaut wurde. Er zählt zu den stilreinsten gotischen Kirchen Deutschlands und ist auch aufgrund seiner Ausstattung unbedingt einen Besuch wert. Von 1407 bis 1539 war er zudem die Grablege der Wettiner. Zu dieser Zeit hatten diese noch keine feste Residenz, sondern zogen im Jahresverlauf von einem Herrschaftssitz zum anderen und übten so durch ihre Anwesenheit an unterschiedlichen Orten ihre Herrschaft im Lande aus. Mit dem Aussterben der in Wittenberg residierenden Askanier erhielt Friedrich der Streitbare das Herzogtum Sachsen und die damit verbundene Kurwürde. Damit stiegen die Wettiner in die erste Riege der Reichsfürsten auf. Nach und nach nahmen ihre Territorien den Namen "Sachsen" an, so dass es heute Niedersachsen, als das damalige Land des germanischen Volkes der Sachsen, und den heutigen Freistaat Sachsen gibt, der bis in das 18. Jh. auch Obersachsen genannt wurde. Die Bevölkerung "Obersachsens" setzte sich aus den nach und nach assimilierten Sorben (auch Wenden genannt) und deutschen Siedlern aus Franken, Thüringen und dem Rheinland zusammen. Die Sorben in der Lausitz konnten sich hingegen ihre Eigenständigkeit bewahren. Das heutige Bundesland Sachsen-Anhalt entstand wiederum aus dem Fürstentum Anhalt und den 1815 zwangsweise von Sachsen an Preußen abgetretenen Landesteilen (preußische Provinz Sachsen von 1815-1945). Daher wirken Städte wie Wittenberg oder Naumburg ebenso sächsisch wie Torgau.Meißen, MarktplatzMeißen, Marktplatz mit Frauenkirche; Foto A. Hummel 2017; Link zum Pano

Mit dem großen Silbersegen des Erzgebirges ab Mitte des 15. Jahrhunderts blühte Sachsen auf. Es entstanden mehrere neue Residenzen der Wettiner. Die schönste sollte diejenige in Meißen werden, war sie doch der Stammsitz und damit die Wiege des Landes. Ebenso wurden einige der Domherrenhöfe auf der Südseite und das Schloss des Bischofs von Meißen in spätgotischen Formen neu errichtet. Allerdings wurde das Land, welches sich damals von der Werra im Westen bis an die Oder im Osten und vom Kamm des Erzgebirges bis zum Fläming erstreckte, 1485 zwischen den Brüdern Ernst und Albrecht geteilt. Die ernestinischen Kurfürsten residierten in Wittenberg und Torgau, die Albertiner zumeist in Dresden, seltener in der Meißner Albrechtsburg, die nun nie so recht zu der Residenz wurde, als die sie eigentlich gedacht war. Als Herzog Moritz von Sachsen 1547 seinem Vetter die Kurwürde abjagte, wurden große Landesteile der Ernestiner den Albertinern in Dresden zugeschlagen. Damit blühte der albertinische Landesteil weiter auf. Zeugnisse dieser Blütezeit des 15. und 16. Jahrhunderts lassen sich im Meißner Stadtbild in Hülle und Fülle finden. Verwiesen sei auf das spätgotische Rathaus, die Frauenkirche sowie St. Afra und die Klosterkirche der Franziskaner (heute Stadtmuseum).Meißen, StadtpanoramaStadtpanorama Meißen; Foto A. Hummel 2017; Link zum Pano

Mit dem Dreißigjährigen Krieg stagnierte die Entwicklung der Stadt. Erst durch August den Starken erlangte Meißen wieder Bedeutung. Er ließ in der leerstehenden Albrechtsburg ab 1710 die erste europäische Porzellanmanufaktur einrichten. Erfunden wurde das Porzellan allerdings in den Gewölben der Venusbastion in Dresden. Der Burgberg war für die Porzellanherstellung insofern bestens geeignet, da das hochgeheime Rezept zur Porzellanherstellung hier sicher gehütet und genau kontrolliert werden konnte, wer ein- und ausging. Bis 1863 wurde hier das weltberühmte Meißner Porzellan gefertigt, bevor man neue Produktionsstätten im Triebischtal bezog. Somit wurde der Weg zur Restaurierung und historistischen Ausstattung der Räume der Albrechtsburg frei.

Da Meißen im zweiten Weltkrieg nicht bombardiert wurde und die Bausubstanz durch die Zeit der DDR hindurch gerettet werden konnte, lässt sich hier sächsische Geschichte wie in kaum einem anderen Ort des Freistaats entdecken!Meißen, BurgstraßeBurgstraße in Meißen in der Weihnachtszeit; Foto A.Hummel, 12/2016; Link zum Pano 

http://www.arstempano.de/dresden/burgstrasse-meissen-bei-nacht-2016/panoramazeitreise/170d47d9441e0844f6cd8392264f3d17/

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