Die Dresdner Vorstädte außerhalb des Altstädter Ringes

Einst waren die Dresdner Vorstädte dicht bebaut und zeigten bis um 1900 noch, dass ihre Wurzeln bis ins 16. Jh. und darüber hinaus zurückreichten. Dank alter Fotografien ist Vieles dokumentiert, was der Bauwut der Gründerzeit oder dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel. Lassen Sie sich in eine längst vergangene und heute in großen Teilen unbekannte Welt entführen!

Die gezeigten historischen Ansichtskarten können natürlich nur einige Schlaglichter auf eine so große Fläche einst dicht bebauter Innenstadt setzen. Bisher können im Panoramarundgang Dresden keine Links zum Heute angeboten werden. Dies ist punktuell zu späterem Zeitpunkt geplant. 

Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.

Galerie

Außerhalb des Altstädter Ringes lagen einst die Vorstädte. Sie entstanden mit Ausnahme der dem Barock entstammenden Friedrichstadt zumeist schon im Mittelalter. Bis zum Jahr 1736 war in diesen Gebieten eine massive Bebauung verboten, um vor dem Festungswall durch Abbrennung der Vorstädte nötigenfalls schnell freies Schussfeld zu erhalten. Entlang des Mühlgrabens, welcher von Plauen an der Annenkirche vorbei zum Zwinger ins Kleine Ostragehege führte, entstanden frühzeitig eine Vielzahl von Mühlen, die für das Funktionieren der Stadt bzw. des kurfürstlichen Hofes wichtig waren. Weit außerhalb wurden an den Ausfallstraßen Gastwirtschaften und Herbergen, wie das "Feldschlösschen" das Gasthaus "Zum letzten Heller", eingerichtet. Seit dem 17. Jh. wurden in den Vorstädten größere Gartenanlagen und Palais angelegt, die im 18. Jh. modernisiert und zu hoch eleganten Barock- und Rokokoanlagen umgestaltet werden. Von dieser Pracht hat sich mit Ausnahme des Großen Gartens (im 19. Jh. zu einer englischen Parkanlage umgewandelt) und der Überreste des Herzogin Gartens und des Brühl- Marcolinischen Gartens in der Friedrichstadt jedoch so gut wie nichts erhalten. Neben einzelnen Zerstörungen während des Siebenjährigen Krieges ist hierfür vor allem die rasante Stadtentwicklung in der zweiten Häflte des 19. Jh. verantwortlich, als die meisten Parks in Bauland umgewandelt wurden. Die bekanntesten Straßenzüge des alten Dresden aus dieser Zeit dürften noch immer die Prager Straße und der Ferdinandplatz sein. Der Großteil der Gründerzeitstadt wiederum ging im Zweiten Weltkrieg unter. Nur weniges im Bereich der Wilsdruffer Vorstadt blieb innerhalb des 26er-Ringes erhalten. Ein Eindruck der einstigen Vorstädte ist noch in der Friedrichstadt und v.a. in der Äußeren Neustadt zu gewinnnen, wo sich gar eines der größten gründerzeitlichen Stadtviertel Deutschlands überhaupt erhalten hat.