Die Innere Neustadt Dresdens in historischen Ansichtskarten
Die Innere Neustadt besitzt mit dem Königsufer sowie dem Barockviertel zwischen Königstraße und Hauptstraße noch heute viel vom Charme des Alten Dresden. Andererseits wurde das Herz der Neustadt durch die Abrisswut sozialistischer Funktionäre und den Umbau zur autogerechten Stadt dem Erdboden gleich gemacht. In historischen Ansichtskarten ist die Schönheit des Neustädter Marktes und der anschließenden Straßen noch nachvollziehbar.
Das heutige Stadtbild kann ebenso wie das Elbufer mit Blick auf die Altstädter Elbfront im Panoramarundgang von Arstempano erkundet werden.
Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.
Galerie
Altendresden von Osten, Grafik nach G. Thola um 1570 von G. Braun u. F. Hogenberg, 1572
Historische Grafik / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Blick über den Neustädter Markt zur Altstädter Elbfront, historische Grafik nach Merian, um 1648
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano
Das Rathaus in Altendresden, hist. Grafik wohl nach Bernardo Bellotto, vor 1755
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Neustädter Markt mit Blick in die Hauptstraße und dem Rathausneubau, historische Grafik, um 1770
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Blick vom Weißen Tor zum Japanischen Palais, hist. Grafik um 1820
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link Panorama 2012
Augustusbrücke und Neustadt vom Turm des Ständehauses, vor 1906
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano
Narrenhäusel neben der Augustusbrücke, nach 1936
Hist. Ansichtskarte, Archiv Arstempano, Link zum Panorama 2030
Neustädter Markt Dresden mit Blockhaus, links Durchblick zur Hofkirche, vor 1906
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Blockhaus am Neustädter Markt mit Wachablösung, vor 1918
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano
Blick aus dem Blockhausgässchen zur Hofkirche, wohl um 1900
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Blick aus dem Blockhausgässchen zum Neustädter Markt mit Rathaus, wohl um 1900
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Neustädter Markt nach Südwesten mit dem Goldenen Reiter, wohl um 1920
Hist. Ansichtskarte / Archiv Dr. Tobias Knobelsdorf / Link zum Panorama 2012
Palaisplatz mit Japanischem Palais nach Südosten, vor 1918
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Japanisches Palais von Nordosten, wohl um 1900
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Japanisches Palais mit Gartenanlagen von Südosten, wohl vor 1920
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama
Japanisches Palais, Mittelpavillon der Stadtseite von Jean de Bodt, Plastiken von Benjamin Thomae, um 1930
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Japanisches Palais, Innenhof mit Japanerhermen, vor 1945
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano
Kohlmarkt mit ehem. Wohnhaus der Familie Körner (Aufenthalt Friedrich Schillers 1786/87), vor 1920
Hist. Ansichtskarte (Ausschnitt) / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Palaisplatz nach Südosten mit Japanischem Palais und den Türmen der Altstadt, wohl vor 1920
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Neustädter Markt mit Rathaus, Goldenem Reiter und Blick in die Hauptstraße
Hist. Fotografie / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Blick durch die Hauptstraße nach Norden zum Albertplatz, wohl vor 1920
Historische Fotografie / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Kath. Kirche St. Franziskus Xaverius am Nordende der Hauptstraße, nach 1855
Historische Fotografie / Archiv Arstempano
Alberttheater am Albertplatz, rechts Villa Eschebach, vor 1920
Historische Ansichtskarte / Archiv Arstempano
Ostseite der Hauptstraße nach Norden, rechts der Goldene Reiter, vor 1920
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Ostseite des Neustädter Markts, wohl vor 1920
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Jägerhof von Südwesten, vor 1906
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Jägerhof (Museum für Sächsische Volkskunst) von Südosten, vor 1945
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Zirkus Sarrasani an der Albertstraße, vor 1920
Hist. Ansichtskarte / Archiv Arstempano / Link zum Panorama 2012
Die heutige Neustadt Dresdens war bis ins 18. Jh. hinein als "Altendresden" bekannt. Um 1200 entstand am Neustädter Brückenkopf anstelle zweier älterer slawischer Siedlungskerne eine Marktsiedlung, die aber erst 200 Jahre später Stadtrecht erhielt. Im 16. Jh. wurde diese mit dem linkselbischen "Neuendresden", der späteren Altstadt, vereinigt. 1685 brannten große Teile Altendresdens ab. Zur Umsetzung der rasch erarbeiteten Wiederaufbauplanung (W. C. von Klengel) kam es erst unter August dem Starken und August III. Der Stadtteil wurde nun als "Neue Königstadt bey Dresden" bezeichnet und ist seitdem geprägt durch die barocken Achsen Brückenkopf - Neustädter Markt - Hauptstraße - Schwarzes Tor bzw. Holländisches / Japanisches Palais - Palaisplatz - Königstraße. Beide erhielten als Alleen ein ganz eigenes, für Dresden neuartiges Gepräge. Die gerade wiederaufgebaute Dreikönigskirche blockierte die neue Achse der Hauptstraße und wurde wieder abgebrochen; der bis heute bestehende Neubau Pöppelmanns und Bährs wurde in die westliche Häuserflucht der Hauptstraße gerückt. Das Holländische Palais war mit seinem Garten und der reichen Ausstattung mit asiatischem Porzellan wohl der bedeutendste derartige Bau im damaligen Heiligen Römischen Reich. Die noch weitaus ehrgeizigeren Umbau- und Erweiterungspläne Augusts des Starken zum Japanischen Palais konnten hingegen nicht mehr vollendet werden. Das 19. Jh. beachte zunächst die Aufgabe der Festungswerke; das freigewordene Terrain wurde zu einem Gürtel stark durchgrünter Villengrundstücke umgestaltet. Der Albertplatz wurde als Zielpunkt von Haupt- und Königstraße angelegt. Am Ende des Jahrhunderts wurde die östliche Neustadt massiv umgestaltet und verlor mit dem Abbruch der weitläufigen Militärgebäude sowie des Großteils des Jägerhofes ihr historisches Erscheinungsbild weitgehend. Auf den entstandenen Freiflächen entstanden neben der zur neuen Carolabrücke führenden Albertstraße die Großbauten der Ministerien sowie der bekannte Zirkus Sarrasani. Im Zweiten Weltkrieg wurde der südliche und östliche Bereich der Neustadt stark zerstört und erst ab den 1970er Jahren in Plattenbauweise wiederaufgebaut, so dass sich nur noch im Bereich von Königstraße und Hauptstraße barocke Bausubstanz erhalten hat.