Die Innere Neustadt Dresdens in historischen Ansichtskarten

Die Innere Neustadt besitzt mit dem Königsufer sowie dem Barockviertel zwischen Königstraße und Hauptstraße noch heute viel vom Charme des Alten Dresden. Andererseits wurde das Herz der Neustadt durch die Abrisswut sozialistischer Funktionäre und den Umbau zur autogerechten Stadt dem Erdboden gleich gemacht. In historischen Ansichtskarten ist die Schönheit des Neustädter Marktes und der anschließenden Straßen noch nachvollziehbar.

Das heutige Stadtbild kann ebenso wie das Elbufer mit Blick auf die Altstädter Elbfront im Panoramarundgang von Arstempano erkundet werden.

Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.

Galerie

Die heutige Neustadt Dresdens war bis ins 18. Jh. hinein als "Altendresden" bekannt. Um 1200 entstand am Neustädter Brückenkopf anstelle zweier älterer slawischer Siedlungskerne eine Marktsiedlung, die aber erst 200 Jahre später Stadtrecht erhielt. Im 16. Jh. wurde diese mit dem linkselbischen "Neuendresden", der späteren Altstadt, vereinigt. 1685 brannten große Teile Altendresdens ab. Zur Umsetzung der rasch erarbeiteten Wiederaufbauplanung (W. C. von Klengel) kam es erst unter August dem Starken und August III. Der Stadtteil wurde nun als "Neue Königstadt bey Dresden" bezeichnet und ist seitdem geprägt durch die barocken Achsen Brückenkopf - Neustädter Markt - Hauptstraße - Schwarzes Tor bzw. Holländisches / Japanisches Palais - Palaisplatz - Königstraße. Beide erhielten als Alleen ein ganz eigenes, für Dresden neuartiges Gepräge. Die gerade wiederaufgebaute Dreikönigskirche blockierte die neue Achse der Hauptstraße und wurde wieder abgebrochen; der bis heute bestehende Neubau Pöppelmanns und Bährs wurde in die westliche Häuserflucht der Hauptstraße gerückt. Das Holländische Palais war mit seinem Garten und der reichen Ausstattung mit asiatischem Porzellan wohl der bedeutendste derartige Bau im damaligen Heiligen Römischen Reich. Die noch weitaus ehrgeizigeren Umbau- und Erweiterungspläne Augusts des Starken zum Japanischen Palais konnten hingegen nicht mehr vollendet werden. Das 19. Jh. beachte zunächst die Aufgabe der Festungswerke; das freigewordene Terrain wurde zu einem Gürtel stark durchgrünter Villengrundstücke umgestaltet. Der Albertplatz wurde als Zielpunkt von Haupt- und Königstraße angelegt. Am Ende des Jahrhunderts wurde die östliche Neustadt massiv umgestaltet und verlor mit dem Abbruch der weitläufigen Militärgebäude sowie des Großteils des Jägerhofes ihr historisches Erscheinungsbild weitgehend. Auf den entstandenen Freiflächen entstanden neben der zur neuen Carolabrücke führenden Albertstraße die Großbauten der Ministerien sowie der bekannte Zirkus Sarrasani. Im Zweiten Weltkrieg wurde der südliche und östliche Bereich der Neustadt stark zerstört und erst ab den 1970er Jahren in Plattenbauweise wiederaufgebaut, so dass sich nur noch im Bereich von Königstraße und Hauptstraße barocke Bausubstanz erhalten hat.