Die Brühlsche Terrasse Dresdens in historischen Ansichtskarten

Die Brühlsche Terrasse, auch Balkon Europas genannt, zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden. Sie ist seit Errichtung der Freitreppe am Schlossplatz 1814 Dresdens schönste Flaniermeile, auf der man herausgehoben aus dem Trubel der Stadt die Aussichten in die Gassen der Altstadt oder auf die Elbe mit den Dampfern der Weissen Flotte und der gegenüberliegenden Neustadt genießen kann.

Panoramarundgang Brühlsche Terrasse Dresden
Webseite Schlösserland Sachsen / Festung Dresden

Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.

Galerie

Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts befand sich anstelle der Brühlschen Terrasse teils sumpfiges Gelände zwischen der Elbe und der vorstädtischen Siedlung um die alte Frauenkirche. Herzog Georg errichtete entlang des Flusses eine erste Umwallung, die wenig später von den Festungswällen unter Kurfürst Moritz und einem Bruder August überbaut wurde. Im Nordosten der Festung wurde das Zeughaus errichtet, das heutige Albertinum. Zu seinem Schutz wurde die Festung nochmals erweitert. Dadurch erhielt sich das Ziegeltor als einziges mittelalterliches Stadttor im Original. Im 18. Jahrhundert verlor die Festung an Bedeutung, der elbseitige Wall ging zwischen 1739 und 1747 schrittweise in den Besitz von Reichsgraf Heinrich von Brühl über. Dieser hatte von König August III. zahlreiche Repräsentationspflichten übernommen und ließ die ehemalige Festung zur fürstlichen Flaniermeile mit Gärten, Springbrunnen, Belvedere, Theater, Galerie, Bibliothek und Palais umgestalten. Bereits 1758 wurde das Belvedere von Friedrich II. von Preußen in einem Akt der Kulturbarberei zerstört und das Palais verwüstet. Nach Ende des Siebenjährigen Krieges verkauften Brühls Erben den Kunstbesitz des Vaters. Nach den Befreiungskriegen wurde die Brühlsche Terrasse auf Befehl des russischen Gouverneurs Fürst Repnin-Wolkonski mit dem Bau der Freitreppe für die Öffentlichkeit freigegeben. 1845 entstand das vierte Belvedere des Architekten Wolframsdorf; es ging im Februar 1945 zugrunde. Nach 1880 wandelte sich das Antlitz der Brühlschen Terrasse erheblich. Albertinum und Sekundogenitur wurden im Stil des Historismus umgebaut, alle anderen Bauten abgerissen und durch Kunsthochschule, Kunstvereinsgebäude und Ständehaus ersetzt. Die Kriegszerstörungen sind heute mit Ausnahme des Verlustes des Belvederes behoben.