Residenzschloss Dresden - der Außenbau in hist. Ansichtskarten

Das Dresdner Residenzschloss mit seiner 800jährigen Geschichte war schon immer eines der wichtigsten Monumente Dresdens. Seine Fassaden spiegeln die lange Baugeschichte wider. Das derzeitige aussehen des Residenzschlosses kann im Panoramarundgang erkundet werden.

Die historischen Ansichtskarten dokumentieren den Zustand des Residenzschlosses in den Jahrzehnten vor 1945 und stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.

Galerie

Das Dresdner Residenzschloss blickt auf eine nahezu 800jährige Baugeschichte zurück. Seinen Kern bildete ein Kastell der Burggrafen von Dohna, das diese nach 1220 am Brückenkopf der Elbbrücke errichtet hatten. Nach dessen Übernahme durch die Markgrafen 1402 wurde der Bau zum frühgotischen Schloss ausgebaut. Seine Nordwestecke wurde durch den Hausmannsturm markiert. Herzog Georg der Bärtige errichtete nach 1530 mit dem Georgentor den ersten Renaissancebau Dresdens. Wenige Jahre später ließ Kurfürst Moritz das Schloss auf die doppelte Größe erweitern, die Fassaden mit Zwerchhäusern und prachtvollen Sgraffitti schmücken. Seine Nachfolger ergänzten den Kleinen Schlosshof und den Stallhof mit Kanzleihaus, Langem Gang und Stallgebäude (Johanneum). Während der umfangreichen frühbarocken Umbauten unter Johann Georg II. und Johann Georg III. am Ende des 17. Jh. erfolgten die Aufstockung des Hausmannsturms und die Errichtung des Grünen Tores. Dem Schlossbrand von 1701 fielen der Georgenbau sowie der Ost- und der östliche Nordflügel zum Opfer. Neubaupläne Augusts des Starken zerschlugen sich, und so begnügte man sich mit einem bescheidenen Wiederaufbau des Äußeren: Unter Verzicht auf die Wiederherstellung der beschädigten Zwerchhäuser wurden Mansarddächer aufgesetzt, die Fassaden neu verputzt und mit einer illusionistischen Bemalung versehen. Aller gestalterischer Aufwand konzentrierte sich das Innere. Ende des 19. Jh. machte das Äußere des Residenzschlosses einen nur noch wenig repräsentativen, kasernenartigen Eindruck. Neben einer unschönen Aufstockung von 1769 war hierfür vor allem der Verlust der Fassadenbemalung verantwortlich. Dies gab den Anlass zum zwischen 1889 und 1901 durchgeführten großzügigen Umbau im Stil der Neorenaissance. Bei aller Qualität im Einzelnen war hiermit der weitgehende Verlust des historisch gewachsenen äußeren Erscheinungsbildes verbunden. 1945 brannte das Residenzschloss mit Ausnahme einiger weniger Räume komplett aus. Erst 1985 begann der Wiederaufbau, nachdem zuvor in den Jahren 1963-66 lediglich das Georgentor rekonstruiert worden war. Der übrige Außenbau konnte im Jahre 2006 entsprechend dem Vorkriegszustand fertiggestellt werden. In den Höfen, besonders im Großen Schlosshof, wird auf den Zustand Ende des 17. Jh. mit der Sgraffitto-Dekoration zurückgegriffen (Fertigstellung wohl bis 2017). Als zeitgenössischer Zusatz zeugt die Überdachung des Kleinen Schlosshofes vom Wiederaufbau des Dresdner Residenzschlosses zu Beginn des 21. Jh.