Panoramabilder des künftigen Dresdner Neumarktes

Die hier gezeigten Bilder sind die planaren Kopien der 360°-Panoramen aus dem Panoramarundgang. Es wird der  mutmaßliche Zustand nach Abschluss des Aufbaus der Quartiere am Neumarkt mittels Montage von Visualisierungen und Panoramafotos des Jahres 2012 gezeigt. Da nicht alle Bauvorhaben offiziell freigegeben sind bzw. wir nicht in jedem Falle über die notwendigen Rechte verfügen, mussten in einigen Fällen Platzhalter eingesetzt werden. Generell sind die Visualisierungen zwar nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, letztlich aber unverbindlich. Im Bildtitel befindet sich jeweils der Link zum entsprechenden 360°-Panorama. Mittels Dualview oder wechseln in die Zeitschicht "heute" kann mit der Situation im Jahre 2012 verglichen werden. Nach Fertigstellung des Quartieres VII.2 am Jüdenhof ist die Aktualisierung der Panoramen am Übergang zum Jüdenhof geplant. Ein Teil der zugrunde liegenden Modelle entstand Dank der finanziellen Förderung durch die GHND.e.V.. Die Überarbeitung der Modelle entstand des QVII.2 entstand für die Firma Kimmerle GbR Jüdenhof.

Galerie

Der Wiederaufbau des Dresdner Neumarkts nach 1945 ist ein Sonderfall der Architekturgeschichte. Der mit Bürgerhäusern reich umstandene Platz zu Füßen der Frauenkirche wurde durch die alliierten Luftangriffe am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört, die Ruinen bis auf wenige Ausnahmen komplett beräumt. Der Bau der Wohnhäuser entlang der Wilsdruffer Straße machte des Neumarkt zum Hinterhof inmitten des Stadtzentrums. Überlegungen zu seiner endgültigen Bebauung gingen bis etwa 1980 von einer völligen Neustrukturierung aus, die über die Errichtung des mittlerweile wieder abgerissenen Anbaus ans Polizeipräsidium nicht hinausging (siehe die Galerie Dresdner Neumarkt 1990-1995). Seitdem gewannen Überlegungen zum am historischen Zustand orientierten Wiederaufbau der Frauenkirche und des Neumarkts die Oberhand. Herausragende Bauten sollten als sogenannte Leitbauten rekonstruiert werden. Realisiert wurde davon nur das Hilton Hotel an der Töpferstraße mit seine Funktionsbauten östlich der Münzgasse.

Nach 1990 wurde gegen anfängliche Widerstände durch eine Bürgerinitiative der Wiederaufbau der Frauenkirche durchgesetzt, der bis 2005 abgeschlossen werden konnte. Über die Gestaltung des Umfeldes gab es jedoch jahrelange Dispute zwischen Bürgern, Politikern, Stadtplanern und Architekten. Dass der Historie verstärkt Rechnung getragen wurde, ist nicht zuletzt der Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e.V. und ihrem Gründungsmitglied Dr. Stefan Hertzig zu verdanken. Die Politik nahm sich schließlich auch aufgrund eines Bürgerbegehrens mit über 60.000 Unterschriften für den historischen Neumarkt des Themas an. Das verabschiedete Gestaltungskonzept sieht den Kompromiss der Errichtung zahlreicher Rekonstruktionen von Fassaden einstiger Bürgerhäuser und Palais und daneben angepasst moderner Neubauten vor. Das Ergebnis überzeugt und ist mittlerweile deutschlandweit anerkannt. Zu danken ist dies neben den ausführenden Planern und Bauleuten auch den Investoren.

Die größten Differenzen gab es um den Wiederaufbau des bereits 1791 abgerissenen ehemaligen Gewandhauses. Dessen Standort war der Platzfläche zugeschlagen worden, so dass der Neumarkt ein einheitlicheres und großstädtischeres Gepräge erhielt. Die von der Stadtplanung und der Architektenschafft angestrebte Errichtung eines zeitgnössischen Nachfolgebaus scheiterte letztlich am Widerstand der Bürgerschaft und der Politik. Stattdessen soll nun eine Baumgruppe an das Volumen des einstigen Renaissancebaues erinnern.

Noch offen ist derzeit die Zukunft des Hotels Stadt Rom und der Moritzgasse. Hier prallen die städtebaulichen Widersprüche zwischen der Stadtplanung der 1950er/60er und dem Wiederaufbau des Neumarktes auf historischem Grundriss unmittelbar aufeinander. Eine diskutierte Verschiebung des Hotels Stadt Rom von seinem einstigen Standort um einige Meter nach Osten dürfte wohl vom Tisch sein, würde sie doch den historischen Stadtgrundriss erneut negieren. Ob der 2013 vorgeschlagene Durchbruch durch die Wohnzeile (anstatt eines Abrisses dieser Gebäude), der die Wiederherstellung der einstigen Moritzstraße erlauben und die heutige Sackgassensituation beenden würde, Chancen auf eine Realisierung hat, ist derzeit offen.