Schloßstraße und Schloßplatz Dresden in hist. Ansichtskarten

Schloßplatz und Schloßstraße verbinden in gerader Linie die Augustusbrücke mit dem Altmarkt im Herzen der Stadt. Ist der südliche Teil der Schloßstraße vom sozialistischen Wiederaufbau nach 1945 geprägt, wurde in den letzten Jahren im Bereich des Residenzschlosses auf den historischen Stadtgrundriss zurückgegriffen. Die Schloßstraße und der Schloßplatz von heute können über die Links zu den 360°-Panoramen innerhalb unseres Panoramarundgangs in Dresden in der zweiten Bildunterschrift betrachtet werden.

Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.

Galerie

Die Schloßstraße wurde bereits bei Stadtgründung kurz nach 1170 angelegt. An ihrem nördlichen Ende, früher auch Elbgasse genannt, befand sich dass Gelände der Burgrafen von Dohna und der Markgrafen von Meissen. Nördlich des Elbtors (heute Georgentor) setzte bereits die Augustusbrücke an. Unter dem Georgentor erhielt sich bis heute der erste Brückenbogen der ältesten Dresdner Elbbrücke, die wohl bis spätestens 1230 errichtet wurde. Nach 1220 wurde am Brückenkopf das Kastell der Dohnaer Burggrafen errichtet, aus der sich ab dem 15. Jh. die Residenz der Wettiner entwickelte. Entlang der Straße wurde vor allem im 16. bis 18. Jh. eine Vielzahl von schmalen, aber hohen Bürgerhäusern errichtet, deren aus dem Mittelalter stammende Kelleranlagen sich zum Teil erhielten. Die Bewohner standen mit ihrem Broterwerb oft im Bezug zum sächsischen Herrscherhaus oder es handelte sich um nahe des Herrschersitzes angesiedelte adlige Freihäuser. Mitte des 16. Jh. wurde das Georgentor als Stadttor geschlossen. Die Schloßstraße wurde Sackgasse und geriet damit hauptsächlich zum Zugang zum Residenzschloss. Erst Anfang des 18. Jh. wurde das mittlerweile barock umgestaltete Georgentor wieder geöffnet, so dass die Schloßstraße ihre alte Bedeutung als Hauptverkehrsader der Stadt zurückerlangte. Die bürgerliche Bebauung der Schloßstraße ging im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs unter. Lediglich im Bereich des Schlosshotels und des künftigen Q VII.1 erinnern Fassadenrekonstruktionen an die einstige Bebauung. Mit dem Bau der Festung Mitte des 16. Jh. entstand vor dem Georgentor durch Zuschüttung einiger Brückenbögen der Schloßplatz, von dem der Weg über die Augustusstraße in die Stadt führte. Mit dem Abbruch der Festungswerke wurde 1738 der Bauplatz für die Hofkirche geschaffen, und der Schloßplatz erreichte fast seine heutige Größe. Ende des 19. Jh. entstand mit dem Umbau des Georgentors, dem Ständehaus von Paul Wallot und der neuen Augustusbrücke von Wilhelm Kreis das heutige Platzbild. Sein Mittelpunkt war seit 1906 das Reiterstandbild König Alberts von Sachsen, das nach 1945 eingeschmolzen wurde. Seit 2008 steht an seiner Stelle Ernst Rietschels Denkmal König Friedrich Augusts des Gerechten (ehem. Zwinger bzw. Palaisplatz).