Der Dresdner Theaterplatz in historischen Ansichtskarten

Der Theaterplatz ist der monumentalste Stadtplatz Dresdens, umstanden von Bauten des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts wie Opernhaus und Gemäldegalerie nach Plänen Sempers, Katholischer Hofkirche oder Residenzschloss mit dem Hausmannsturm. Einen Eindruck vom heutigen Theaterplatz erhalten Sie über die Links zu den 360°-Panoramen in der zweiten Bildunterschrift.

Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH) oder wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Hertzig (SH) und Herrn Dr. Knobelsdorf (TK) zur Verfügung gestellt.

Galerie

Im Mittelalter befand sich vor der Stadtmauer (ihr Verlauf entsprach ungefähr der heutigen Sophienstraße) sumpfiges Gelände. Im Bereich der Schinkelwache befand sich die Residenz der Wettiner, am Brückenkopf das Kastell der Burggrafen von Dohna. Während des 16. Jahrhunderts wandelte sich das Erscheinungsbild durch die Erweiterung des Residenzschlosses und den Bau der Festungsanlagen erheblich. Den neu entstandenen Raum nutzte man als Feuerwerksplatz. Im 17. Jahrhundert entstanden mehrere Bauten des Hofes (Schießhaus, Reithaus, Redoutenhaus u.a.), die beim Bau des Zwingers ab 1709 wieder abgebrochen wurden. Mit dem Bau der Hofkirche ab 1738 wurden die elbseitigen Festungswerke abgebrochen, auf der bislang für Festlichkeiten dienenden Freifläche eine Siedlung für die am Kirchenbau beteiligten Handwerker errichtet. Dieses "Italienische Dörfchen war direkt im Anschluss an den Zwinger ein fast dörflicher Stadtraum beiderseits einer zentralen Allee, darunter Wohnbauten, romantische Gärtlein mit Weinausschank, ein Wachgebäude des Hofes und seit 1755 das Kleine Opernhaus. Nach dem Abbruch der Festungswerke im 19. Jh. wurde die Chance zur Neugestaltung genutzt. Der Zwinger wurde durch die Galerie Sempers abgeschlossen, anstelle des Italienischen Dörfchens der Theaterplatz angelegt. Das Kleine Opernhaus wurde 1841 durch Sempers 1. Hoftheater ersetzt, im Südosten wurde das Wachgebäude nach dem Entwurf Schinkels errichtet. Von den alten Gebäuden verblieb nur Helbigs Etablissement am Elbufer mit seinen Terrassen zum Fluss. 1911 wurde an seiner Stelle der Neubau der bis heute bestehenden Gaststätte "Italienisches Dörfchen" nach Plänen Erlweins eingeweiht. Die ehemalige Calberlasche Zuckersiederei auf den Festungsmauern nördlich des Hoftheaters wurde zum ersten Hotel der Stadt, dem "Bellevue", umgebaut. 1869 brannte das Hoftheater aus. An seiner Stelle entstand bis 1878 die heutige Semperoper. Um die Wende zum 20. Jahrhunderts erhielt das Residenzschloss sein heutiges Aussehen durch einen großangelegten Umbau unter Dunger & Fröhlich. Hinter dem Hotel entstand das Fernheiz- und Elektrizitätzwerk mit seinem eigenwilligen Schornstein. Auf der Platzmitte kam das Reiterdenkmal König Johanns zur Aufstellung. Im Bombeninferno des Zweiten Weltkriegs brannten alle Bauten aus. Die Ruine des Hotels Bellevue wurde in den Nachrkiegsjahren abgerissen. Dennoch gelang es mit vielen Mühen, den Theaterplatz bis in jüngste Zeit in seinem historischen Erscheinungsbild als eine der schönsten Platzanlagen Deutschlands wieder aufzubauen.