Leben und Werk Pöppelmanns bis 1705

Taschenbergpalais Dresden, Mittelbau
Dresden, Taschenbergpalais, Mittelbau

Pöppelmann stammte aus einer wenig begüterten Kaufmannsfamilie und wurde am 3.Mai 1662 in Herford in Westfalen geboren. Über Kindheit und Jugend Pöppelmanns ist bisher nichts bekannt. Nächte Informationen über sein Leben finden sich erst wieder in Dresden. Bereits mit 18 Jahren ist er ab 1680 als unbezahlte Hilfskraft im kursächsischen Oberbauamt in Dresden unter Oberlandbaumeister Johann Georg Starcke (1630-1695). Daneben ist Wolf Caspar von Klengel (1630-1691) als Inspektor der Zivil- und Militärgebäude für den jungen Pöppelmann von Bedeutung, der 1686 zum Baukondukteur befördert wird. Allerdings sind auch weiterhin keine größeren Bauaufgaben mit seiner Person in Zusammenhang zu bringen. Dennoch scheint sich der junge Architekt zu dieser Zeit bereits wirtschaftlich konsolidiert zu haben: 1687 beantragt er eine Lizenz zum Bierschank, 1692 heiratet er Catharina Margarethe Stumpf; aus der Ehe gehen sieben Kinder hervor. 1694 und 1707 kauft er Grundstücke in der Dresdner Neustadt, die er nach der Bebauung gewinnbringend weiterverkauft.

Als 1701 große Teile des Residenzschlosses einem Brand zum Opfer fallen, wird Pöppelmann mit der Beräumung der Ruine beauftragt. Nach dem Tod des mit den entsprechenden Neubauplanungen beauftragten Landbaumeisters Marcus Conrad Dietze übernimmt Pöppelmann 1705 auf Befehl Augusts des Starken dessen Funktionen. Gleichzeitig wirkt er maßgeblich am Bau des Hauptvordergebäudes des Taschenbergpalais als Residenz für die Gräfin Cosel mit. Bereits an diesem ersten repräsentativen Bauprojekt des 43jährigen zeigen sich charakteristische Merkmale seiner reichen spätbarocke Handschrift voll ausgebildet.
(AH, TK)

weiterlesen