Am Standort des Panoramas innerhalb der Burgruine Frauenstein wird deutlich, dass von all den vielen Zugängen in die Burg der Hauptzugang sich nur hier befunden haben kann. Im mittelalterlichen Burgenbau galt dem eigentlichen Zugang zur Burg die höchste Aufmerksamkeit, war es doch der verwundbarste Punkt. Über uns wächst der letzte Rest des Südturmes aus dem Felsen empor. Einst war er noch wesentlich höher und trug in mittelalterlicher Zeit wohl eine Wehrplatte, von wo im Angriffsfalle hinter einer Brüstung Schützen postiert waren. Ebenso konnte von dort mit Gesteinsbrocken geworfen werden, die gegenüber Personen mit Helm und Schild immer noch "durchschlagend" gewesen wären. Weiterhin gab es einst zwischen dem Südturm und dem 7. Turm der Ringmauer auf dem Felsen vor uns einen Wehrgang, von dem der Torweg beschossen werden konnte. Der um 1600 stark veränderte Zugang in der Ringmauer wurde zudem von diesem halbrunden Turm flankiert. Einst lag vor der Mauer sicherlich ein Halsgraben von bis zu 5 Metern Tiefe, so dass das äußere Tor nur über eine Holzbrücke erreicht werden konnte. Der Wehrgang saß einst noch auf der heute erhalten Ringmauer auf, so dass eine Zugbrücke ebenso wie ein Erker zum Schutz des Tores denkbar sind, in etwa so, wie es das Burgmodell im Gottfried Silbermann Museum vorstellt. Von hier führte der Hauptzugang dann geradewegs in das Torhaus vor uns und lag noch einmal mehr als 2 Meter höher. Auch hier ist von einer Zugbrücke auszugehen. Nach dem Durchschreiten des Tores wurde man von der Besatzung des genau gegenüberliegenden Torhauses in Empfang genommen. Ein noch bis 1748 sichtbarer Erker am Palas über dem Hauptzugang zur Kernburg bot weiteren Schutz für das letzte Tor auf dem Weg zum innren Burghof. Aber nicht nur militärische Gründe sprechen für die Richtigkeit der Überlegungen. Bei den Burgbesitzern handelte es sich zwar nicht um Hochadel, aber mitteloser Landadel war es auch nicht. Diese Herren wollten repräsentieren. Ein Zugang zur Burg duch Hintertüren, wie durch das Wächterhaus, ist nicht so Recht denkbar. Das Renaissancegewände in der Ringmauer entspricht mit einer lichten Höhe von 2,5 Metern noch heute der Vorschrift für Reiter mit Pferd. Bei Federbusch am Helm hätte der Ritter zwar seinen Kopf etwas einziehen müssen (vielleicht war das Tor im lichten aber ursprünglich auch noch etwas größer), aber prinzipiell ist es denkbar, dass der Burgherr bis zum innersten Tor mit seinem Pferd geritten kam und der Knappe es dann anschließend in die Stallungen in der Vorburg brachte. Dies wird einem hohen Herren dann schon eher gerecht. Daher die Vermutung, dass der Zugang in den unteren Zwinger, zu dem die vor uns liegende Metallbrücke heute führt, erst im späten 16. Jh. durchgebrochen wurde, als das hier befindliche Gebäude wohl als Speicher Verwendung fand. --- Burgruine Frauenstein: geöffnet Mai bis Oktober; Di bis So von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
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