Die Überreste des Torhauses der Burg Frauenstein geben in ihrer derzeitigen Form Rätsel auf. Siehe hierzu das folgende Panorama am Standort des ehemaligen Gebäudes im Zwinger. Dass der vorletzte Burghof als mittelalterliche Burg zwei Zugänge besaß, kann ausgeschlossen werden. Ebenso unwahrscheinlich ist eine spätere Schaffung des oberen Zugangs: Nach Verlassen des Torhauses hätte man über eine Holzbalkendecke laufen müssen - im Brandfalle wäre diese nicht begehbar gewesen. Zudem fehlen, wenn man dass untere Tor als Hauptzugang annimmt, jegliche Hinweise auf einen doch wenigstens einigermaßen repräsentativen Aufstieg zur Kernburg (immerhin handelte es sich bei den Besitzern über mehr als ein Jahrhundert um die Burggrafen zu Meißen). Weiterhin fehlt dem heutigen Zugang jegliche Möglichkeit der Verteidigung: Der Zugang erfolgt fast ebenerdig, es fehlt jeglicher Bezug zu den möglichen Toröffnungen in der äußeren Ringmauer. Der ursprüngliche Zugang dürfte hingegen das obere Tor unmittelbar an der Ostwand des Palas gewesen sein. Zum einen liegt es in der Achse des heute noch vorhandenen Tores, das vermutlich bis weit ins 15. Jh. der einzige Zugang zur Burg war. Die Höhenlage hätte die Anlage einer Zugbrücke ermöglicht. Weiterhin wäre eine logische Zuwegung zum Hauptzugang der Kernburg gegeben, die einem Burggrafen zu Meißen würdig gewesen wäre. Der heutige Zugang wurde vermutlich erst geschaffen, als man das große Gebäude im Zwinger als Lagergebäude besser erschließen wollte und die Burg selbst weder bewohnt war, noch militärischen Zwecken diente, also in der Zeit von 1588- 1728. --- Burgruine Frauenstein: geöffnet Mai bis Oktober; Di bis So von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
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