Der Eingang zur Kernburg stellte eines der letzten Hindernisse vor der vollständigen Eroberung einer Burg dar. Im Falle der Burgruine Frauenstein wäre den Verteidigern dann nur noch der schrittweise Rückzug in die beiden Türme übriggeblieben. Allerdings konnte der Wohnturm durch den ebenerdigen Eingang deutlich schlechter verteidigt werden als der Südturm, der eigentliche Bergfried, mit dem ursprünglichen Eingang im 1. Obergeschoss. Damit wird die Bedeutung des Eingangs zur Kernburg deutlich. Dieser sollte durch die darüber befindliche Burgkapelle göttlichen Schutz erhalten. Über dem Eingang befand sich im übrigen bis zum Siebenjährigen Krieg ein Frauenkopf mit perlenähnlichen Locken bis zu den Achseln, den aber preußische Soldaten zerstörten. Vermutlich besaß der Eingang ehemals ein Gewände, da ein Anschlag für ein Türblatt fehlt. Die Neufassung erfolgte wohl bei der Sanierung der Burg um 1900. Die Tür selbst war vermutlich mit Eisen beschlagen, um sie vor Brand zu schützen. Hinter dem Türblatt konnten sicherlich Holzbohlen zur Sicherung eingelegt werden, damit das Tor nicht mit einer Ramme aufgebrochen werden konnte. Im Traufbereich des Daches befand sich ein Erker, von dem aus bis hierhin vorgedrungene Feinde beschossen werden konnten. Weiterhin wäre durch die leichte Krümmung der Fassade zwischen Südturm, Palas und Wohnturm ein Beschuss aus den Fenstern denkbar. Im Gang des Torbereichs ist zudem links eine schießschartenförmige Öffnung sichtbar, durch die ein eingedrungener Feind hätte bekämpft werden können. Rechterhand des Eingangs sind die Überreste eines Wachgebäudes sichtbar. Von hier konnte der Besucherverkehr in die Burg kontrolliert werden. Das Wachgebäude scheint rund um die Uhr besetzt gewesen zu sein, denn es war über den erhaltenen Steigkamin an der Flanke des "Dicken Merten" beheizbar. Über das Wachhäuschen war auch der Zwinger über eine vermutlich damals hölzerne Treppe erreichbar. Unterhalb des Südturms befand sich einst das Torhaus, wo über eine Zugbrücke der Zwinger betreten werden konnte. Zwischen Torhaus und Wachgebäude befand sich im heute "Zwinger" genannten Bereich einst ein größeres Gebäude, dessen hofseitiges Erdgeschoss eventuell aus Fachwerk bestand - zur Außenseite war es bereits ein Dachgeschoss. Wann dieses Gebäude errichtet wurde, lässt sich nicht mehr ermitteln. Gegen eine zu späte Datierung spricht die Raumnot innerhalb der Burg. Damit ergibt sich für diesen kleinen Burghof vor der Kernburg der Burgruine Frauenstein auch ein völlig anderes Bild als heute. Burgruine Frauenstein: geöffnet Mai bis Oktober; Di bis So von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
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