Der heutige Eingangsbereich der Burgruine Frauenstein ist größtenteils ein Werk der Zeit um 1800 als man die Ruinen der ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Schlosses abbrach und das Gelände neu modellierte. Erst zu diesem Zeitpunkt sind die den Weg begleitenden Mauern aus dem Trümmerschutt geschaffen worden. Die Schildmauer der Burgruine wurde in diesem Zusammenhang ebenso repariert und nach außen zum Schloss zu neu gefaßt und der Eingang in die Ringmauer in dieser Form geschaffen. Er war vordem mit einem Rundbogen versehen, wie es auf alten Grafiken noch erkennbar ist. Der sich vor uns erhebende Turm wird auch Silbermannturm genannt und hat bei der Nummerierung der einst 7 Türme der Ringmauer die Nummer 1 erhalten. Aus welcher Zeit er stammt, lässt sich nicht mehr genau ermitteln. Der geringere Durchmesser des letzten Geschosses lässt an eine spätere Aufstockung denken, andererseits ist das Mauerwerk im Inneren des Turmes einheitlich, was für die Errichtung in einem Zug spricht. Die runden Schießscharten sind für Feuerwaffen ausgelegt, was eine Errichtung im zweiten Drittel des 15. Jahrhunderts wahrscheinlich macht. Unter den drei Ebenen mit Schießscharten nach Süden und Osten befindet sich ein weiterer Hohlraum. Dieser könnte einst als kleinere Gefängniszelle genutzt worden sein, wenn da nicht die Öffnung im unteren Bereich wäre. Wenn diese alten Ursprungs wäre, könnte es sich um eine später verbreiterte ehemalige Maulscharte zur Bewachung eines Burgeinganges handeln, welche nach Einsturz des Gebäudes am Turm zu einem Eingang für den Turm erweitert worden sein könnte. Das quadratisches Gebäude am Turm könnte der Sitz des Burgverwalters gewesen sein. Wenn es an dieser Stelle einen Eingang gab, dann sicherlich nur eine gut zu verteidigende Schlupfpforte, welche möglicherweise noch von einem Erker im Bereich des Wehrganges bewacht wurde. Da vor der Schildmauer sicherlich einst ein Halsgraben existierte, wäre diese Pforte nur über eine im Angriffsfalle leicht zu beseitigende Holzbrücke erreichbar gewesen. Gegen den Hauptzugang zur Burg Frauenstein an dieser Stelle spricht einerseits die fehlende Flankierung des Einganges, denn der Turm besaß nur diese eine Scharte, die dafür eventuell in Betracht gekommen wäre. Zum anderen hätte der Burgherr von hier zu Fuß zum Torhaus der Burg die 16 Meter Höhenunterschied am Fuß der Ringmauer überwinden müssen, was alles andere als repräsentativ gewesen wäre. Viel eher kommt ein Burgeingang in der Achse des Torhauses an der Kernburg in Frage. Dieser wäre durch den 7. Turm und den Südturm optimal zu verteidigen gewesen. Anderseits hätte der Burgherr möglicherweise direkt bis zum Eingang in die Kernburg reiten können. Diese Zuwegung hätte durchaus ein notwendiges Maß an Repräsentation, was man für die adligen Besitzer nicht außer Acht lassen darf. --- Burgruine Frauenstein: geöffnet Mai bis Oktober; Di bis So von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr
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