Ausstellung "Die AlteStadt" in Dresden / Hist. Leporello von 1896

Die Ausstellung "Die Alte Stadt" des Sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes fand auf dem Gelände des städtischen Ausstellungspalastes am Straßburger Platz in Dresden statt und wurde am 20. Juni 1896 durch den sächsischen König Albert eröffnet. Die Ausstellung wurde im Freigelände mit Nachbauten einer "Alten Stadt" und einer Dorfanlage ergänzt, die in den folgenden historischen Fotografien vorgestellt werden.

Die historischen Ansichtskarten stammen aus dem Archiv von Arstempano (AH).
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Der Große Garten füllte einst die heutige rechteckige Fläche nicht vollständig aus. Die Ecken der Gartenanlage waren zwar in die Ummauerung einbezogen, aber bis weit in das 19. Jahrhundert weiter als Felder und Wiesen genutzt. Durch Friedrich Bouché wurden in der Mitte des 19. Jh. die beiden östlichen Felder der Gartenanlage angegliedert. In der Südwestecke wurde seit 1861 der Zoo Dresden angelegt. In der Nordwestecke entstand als dessen Pendant der Botanische Garten, anderseits wurden hier 1885 in einer hölzernen Festhalle das VI. Allgemeine Deutsche Turnfest  und bereits zwei Jahre später die I. Internationale Gartenbauausstellung veranstaltet. Es dauerte allerdings bis 1896, um den städtischen Ausstellungspalast fertigzustellen. Im Mai 1896 fand hier die II. Internationale Gartenbauausstellung statt, und am 20. Juni wurde unter dem Titel "Die Alte Stadt" die Ausstellung des Sächsischen Handwerks und Kunstgewerbes" durch König Albert feierlich eröffnet. Um die Anziehungskraft zu erhöhen, wurde die Ausstellung um Nachbauten einer  "Alten Stadt" und eine "Dorfanlage" im Bereich der Freianlagen ergänzt. Diese zogen schließlich mehr Besucher an als die eigentlichen Werkschauen im Ausstellungsgebäude. Die Vorbilder für die "Alte Stadt" wurden im fränkisch-obersächsischen Raum gefunden, die des Dorfes eher in der Lausitz und in Böhmen, so dass man noch während der Ausstellung vom "Wendischen Dorf" sprach. Die Gebäude wurden nach Ende der Ausstellung abgebrochen oder verkauft. So ist das "Pillnitzer Haus" von Kommerzienrat Georg Hempel erworben und in Pulsnitz wiederaufgebaut worden, wo es heute noch in der Hempelstraße in restauriertem Zustand existiert. Ob für den Bau jedoch wirklich ein Pillnitzer Bauernhaus Pate stand, muss offen bleiben. Die Ausstellung 1896 zeugt zweifelsohne vom Reiz des Vergangenen und der Sehnsucht nach der Natur, heute wie vor hundert Jahren. 

Empfehlenswerte Quelle zur Ausstellung: Webseite Pulsnitz/Blockhaus in der Hempelstraße von Helfried Oswald