Neumarkt, Quartier III.2 zwischen Landhausstraße u. Rampischer Straße

Die Bebauung des Quartiers III.2 zwischen Landhausstraße und Rampischer Straße wurde erst durch den Abriss des 1976-79 errichteten Anbaus an das Polizeipräsidium möglich. Der Bau besaß eine für die Verhältnisse der DDR moderne Formensprache (siehe hierzu Galerie Neumarkt Dresden 1990-1995). Seine Nutzung und Maßstäblichkeit waren aber mit der Zielrichtung des Wiederaufbaus am Neumarkt nicht vereinbar, so dass der Freistaat Sachsen das Gebäude 2005 abreißen ließ und das Grundstück zum Verkauf ausschrieb. Als Käufer der größten Einzelfläche am Neumarkt Dresden trat im Sommer 2015 die CG-Gruppe an die Öffentlichkeit. Sie plant die Errichtung eines modernen Wohnquartiers und eines Hostels. Letzteres soll im Palais Hoym untergebracht werden, das mitsamt dem ersten Hof als Leitbau rekonstruiert werden soll. Weitere zu rekonstruierende Fassaden werden an den Gebäuden Rampische Straße 4 und Landhausstraße 3 zu finden sein. Die Fassade des Palais Riesch an der Rampischen Straße wird leider nicht rekonstruiert. Am 02.06.2016 präsentierten die DNN den Siegerentwurf eines Wettbewerbs. Erste Entwürfe der weiteren Fassaden wurden ebenso von den Dresdner Neuesten Nachrichten veröffentlicht.

Galerie

Geschichte vor 1945: Das Gesamtquartier III lag bis zum Ausgang des Mittelalters im Frauenkirchenviertel vor der Stadt Dresden. Erst im 16. Jh. wurde dieser Bereich von der neuen Stadtbefestigung umschlossen, der "Neue Markt" mit stattlichen Renaissancehäusern bebaut. Das Quartier III zwischen Neumarkt, Rampischer Gasse, Kleiner Schießgasse und Pirnaischer Gasse (heute Landhausstraße) war mit einer Vielzahl von Gärten das größte Altstadtquartier. Im Nordosten befanden sich als kurfürstliche Einrichtungen der Artilleriewagenhof und das Kufenhaus (Weinlager). In der Augusteischen Zeit wurden viele der Bürgerhäuser neu errichtet. Zudem entstanden mit dem Palais Hoym und dem Palais Württemberg-Teck zwei größere Palaisbauten. Weiterhin von Bedeutung war die Alte Post mit ihrer Gartenanlage. Nach der Bombardierung Dresdens im Siebenjährigen Krieg 1760 lag das Quartier weitgehend in Schutt und Asche. Das vergrößert wiederaufgebaute Palais Hoym wurde nach seinem Kauf durch den Freiherren von Riesch bis zur Rampischen Straße erweitert, die anderen Bauten eher vereinfacht wiederhergestellt (Dresdner Hungerstil). Im 19. Jh. fielen die östlichen Parzellen mitsamt dem einstigen Palais Württemberg-Teck dem gründerzeitlichen Polizeipräsidium zum Opfer. Dieses überstand als einziges Gebäude des Quartiers die Bombenangriffe im Februar 1945 und die anschließende Ruinenberäumung. Die Visualisierungen entstanden mit finanzieller Hilfe der Friends of Dresden Inc. / New York/GHND e.V..