Architektur in Dresden zwischen 1400 und 1650 - Gotik und Renaissance

Die Einzelbauten werden in den Infokarten kurz und prägnant in Wort und Bild vorgestellt (Residenzschloss, Festung Dresden und Kirchen siehe in den entspr. Kategorien). Im Panoramarundgang können die Objekte virtuell von außen besichtigt werden.

Aus der Zeit der Gotik haben sich neben Resten des Vorgängerbaues des Residenzschlosses nur vereinzelte Spolien erhalten. Das bedeutendste gotische Bauwerk der Stadt war bis 1945 die Sophienkirche, deren Ruine 1963 gesprengt wurde. Die wenigen bis 1945 noch erhaltenen Bürgerhäuser mit mittelalterlicher Bausubstanz gingen während der Luftangriffe vom 13./14. Februar unter. Den größten Verlust an gotischer Bausubstanz erlitt Dresden aber bereits 1760, als die Kreuzkirche dem Bombardement der Stadt durch die Truppen Friedrichs II. von Preußen zum Opfer fiel. Sie war nach einem Brand 1491 weitgehend neu errichtet worden und ein bedeutender Vertreter der obersächsischen Hallenkirchen der Spätgotik. Der bedeutendste profane Bau der Gotik nach dem Residenzschloss war das Rathaus der Altstadt auf dem Altmarkt, das 1707 den Festivitäten August des Starken weichen musste. Der erste Bau der Frührenaissance in Dresden war der Georgenbau des Residenzschlosses. Mit dem Übergang der Kurwürde an Herzog Moritz 1547 begann die Erweiterung des Schlosses zu einer der bedeutendsten Schlossanlagen des 16. Jahrhunderts nördlich der Alpen. Mit dem damit verbundenen Aufschwung der Stadt ging die Modernisierung des Stadtbildes durch die Bürgerschaft einher. Es entstand eine Vielzahl von Bürgerhäusern mit Erkern, Sitznischenportalen u. volutenverzierten Giebeln. Einiges von dieser Pracht wurde vor allem an der Schloßstraße in den letzten Jahren rekonstruiert. Neben dem Residenzschloss kam es zur Errichtung weiterer teils monumentaler Profanbauten wie dem Zeughaus im Nordosten der Altstadt (dem heutigen Albertinum), dem Jägerhof in der Neustadt und dem städtischen Gewandhaus am Neumarkt. Die größte Baumaßnahme der Zeit war aber die zum Zeitpunkt ihrer Erbauung ab 1545 modernste Festung Deutschlands. Bedeutende Teile von ihr haben sich mit der Brühlschen Terrasse und dem darin befindlichen Ziegeltor erhalten.